
Pfarrer Rolf Rudolf Stahl im Alter von 90 Jahren verstorben
Evangelisches Dekanat Nassauer Land trauert um Gründer der Partnerschaft mit Mabira in Tansania
RHEIN-LAHN. (18. August 2020) Rolf Rudolf Stahl ist tot. Der langjährige Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Frücht verstarb im Alter von 90 Jahren in Bendorf, wo er nach seiner Pensionierung lebte. Bis zuletzt engagierte sich der Theologe insbesondere um die Partnerschaft zwischen dem Dekanat Nassauer Land und dem evangelisch-lutherischen Kirchendistrikt Mabira in Tansania.
Die Verbindung zu den Christen in Afrika und der geistliche Austausch zwischen den Kontinenten waren für Stahl seit 1965 ein Herzensanliegen, für das er sich Zeit seines Lebens eingebracht hat. 1981 beschlossen die Synoden des damaligen Dekanats Nassau und des Kirchendistrikts Mabira eine offizielle Partnerschaft.
Auch nach seiner Verabschiedung in den Ruhestand 1993 blieb Stahl der nimmermüde Motor der Partnerschaft und sorgte immer wieder für persönliche Begegnungen diesseits und jenseits des Äquators, bis ihm vor wenigen Jahren die Reisen zu anstrengend wurden. Im Jahr 2004 gründete Stahl außerdem den Verein „Metadidonai“, über den vielen jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht wurde; unter anderem auch, um selbst als Evangelisten das Wort Gottes zu verbreiten, damit mehr Menschen ein christliches Miteinander pflegen sowohl im eigenen Land als auch über Grenzen von Staaten und Hautfarbe hinweg. „Mit seinem jahrzehntelangen segensreichen Engagement für die Menschen in Mabira hat sich der Verstorbene große Verdienste erworben“, so der Vorsitzende des Arbeitskreises „Nassauer Land – Mabira“ Berthold Krebs.
Denn bei allem, was er tat, auch in seiner fast 35-jährigen Zeit als Gemeindepfarrer in Frücht war ihm die Verbundenheit im Glauben immer das Wichtigste; das zeigte sich in jeder Zusammenkunft und Sitzung, die mit einem Gebet und Singen, sei es in Deutsch oder Kisuaheli eröffnet und beendet wurde. Noch im vergangenen Jahr freute er sich über den Besuch einer Jugenddelegation aus Mabira, die ihm während ihres Aufenthaltes im Rahmen der Jugendpartnerschaft zum 90. Geburtstag gratulierte. Für sein Engagement in der Partnerschaft mit Mabira sowie zur Integration russischer Aussiedlerfamilien in Friedrichssegen wurde ihm 2018 die Verdienstmedaille des Landes überreicht.
Der in Daubach geborene Stahl, der in Mainz, Marburg und Herborn Theologie studierte, kam nach einjährigem Dienst in Gießen im Jahr 1958 als Gemeindepfarrer nach Frücht, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993 in den zum Kirchspiel gehörenden Gemeinden sowie im Dekanat segensreich wirkte. Bernd-Christoph Matern
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Pfarrer i.R. Rolf Rudolf Stahl ist im Alter von 90 Jahren in Bendorf verstorben. Ein Herzensanliegen war ihm der geistliche Austausch mit dem Distrikt Mabira in Tansania. Während der Feiern zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft 2011 waren Gäste aus Tansania angereist. Fotos: Matern
