50 Jahre Kirchengemeinde Niederlahnstein

thumb_1lahnstein_christuskircheLAHNSTEIN. 1957 wurde die evangelische Kirchengemeinde Niederlahnstein gegründet. Der 50. Geburtstag wird am Sonntag, 29. April, 15 Uhr, mit einem Festgottesdienst in der Christuskirche gefeiert; Festprediger ist der Propst für Südnassau, Dr. Sigurd Rink. die Festpredigt hält. Außerdem wirkt der Posaunenchor in dem Gottesdienst mit.

Die evangelische Kirchengemeinde Niederlahnstein ging aus dem Seelsorgerbezirk Oberlahnstein hervor. Hauptgrund für die Gründung 1957 war der starke Zuzug von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten Schlesien und Ostpreußen/Pommern, erinnert sich Dekan und Gemeindepfarrer Friedrich Kappesser. Ein erster Gottesdienst wurde schon 1956 in dem Gebäude des heutigen Kindergartens „Villa Kunterbunt“ am Kirchplatz gefeiert.

1962 wurde dann als eines der modernsten Goteshäuser im Rhein-Lahn-Kreis die Christuskirche am Allerheiligenberg gebaut, 1965 kam daneben das Pfarrhaus hinzu. 1964 wurde auch die Militärseelsorge in Niederlahnstein angesiedelt; das Militärpfarrhaus in der Taubenstraße erwarb die Kirchengemeinde 1965. Bis zum Jahr 1994 wirkte der Militärpfarrer kontinuierlich auch in der Kirchengemeinde mit.

Beim Blick zurück kommt Kappesser besonders das starke politische Engagement der Kirchengemeinde in den 60er Jahren in Erinnerung. „Damals standen vor allem Fragen der Friedenspolitik auf der Agenda der Gemeindeveranstaltungen.“ So verwundert auch nicht, dass 1965 der Internationale Versöhnungsbund mit international prominenten Referenten in der Kirchengemeinde Niederlahnstein tagte oder dass es dort zwischen 1965 und 1967 zahlreiche Veranstaltungen zur Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland gab. „Bedeutung hatten aber auch die ökumenischen Begegnungen im Zusammenhang mit dem II. Vatikanischen Konzil“, so Kappesser.

Ab dem Jahr 1970 rückte dann – bedingt durch das Kindergartengesetz von Rheinland-Pfalz – das Thema Kindergarten in den Mittelpunkt der Gemeindearbeit. „Ein Trend, der bis heute anhält“, so der Gemeindepfarrer. Damals wurden auch neue, modernere Gottesdienstformen für die ganze Familie „geboren“. Eine bedeutende Zäsur in der Geschichte der Kirchengemeinde war die Verabschiedung des Gemeindepfarrer Strack, der nach 31 Jahren in den Ruhestand ging. „Er war die prägende Gestalt für die Entwicklung der Kirchengemeinde, insbesondere auch seine Fähigkeit, Jugendliche zu begeistern und zu binden, die bis heute in der Gemeinde mitarbeiten.

„50 Jahre sind im Leben eines Menschen schon eine weite Strecke“, so Kappesser. „Im Leben einer Kirchengemeinde sind sie bestenfalls ein Anfang. In der Zukunft werde die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden sicher eine wichtige Rolle spielen, aber auch die missionarische Berufung der Gemeinde gelte es, neu zu entdecken. „Die Visitation im vergangenen Jahr hat aber auch gezeigt, wie viele Kräfte, wie viele Begabungen und Fantasien in unserer Gemeinde vorhanden sind.“

Neben dem Festgottesdienst am Sonntag plant die Kirchengemeinde aus Anlass des 50-jährigen Bestehens ein Gemeindefest für den 9. September. Auch eine Broschüre mit den wichtigsten Geschichtsdaten der Kirchengemeinde soll dann erscheinen.

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