Drei Kirchengemeinden feiern in Schweighausen Vereinigung

thumb_1a-veg-100116-pochor_becrima-SCHWEIGHAUSEN/RHEIN-LAHN. (18. Januar 2016) „Nun aufwärts froh den Blick gewandt!“, erklang es aus der evangelischen Kirche von Schweighausen. Mit einem Festgottesdienst haben die ehemals eigenständigen Kirchengemeinden Becheln, Dornholzhausen und Schweighausen dort ihre Vereinigung gefeiert. Die Feier machte deutlich, dass das ehemalige Kirchspiel, zu dem auch die Ortschaften Dessighofen, Geisig und Oberwies gehören, schon seit vielen Jahren an einem Strang ziehen.

thumb_1a-vorstellungp1030846Schon der Beginn des Gottesdienstes zeigte bildreich, welche Gemeinden und Menschen ihrem Miteinander zum Jahresbeginn formal eine kirchliche Einheit verliehen haben. Kirchenvorsteher aller sechs Ortschaften stellten die Kommunen vor, die sich auf einem Plakat zu einem Kreuz verbanden.

Gemeindepfarrer Martin Ufer aus Dornholzhausen erinnerte in seiner Predigt, wie Orts- und Kirchengemeinde früher fast identisch waren, „und wo es keine Kirche gab, haben sich die Leute zu Fuß ins Nachbardorf zum Gottesdienst auf den Weg gemacht, beispielsweise von Oberwies nach Schweighausen“. „Es macht uns zu schaffen, dass wir weniger werden, aber ich hoffe, dass mit dem Zusammenschluss ein guter Weg gefunden ist“, so Ufer. Was die Zukunft bringt, wisse niemand. Sicherheit schenke aber das Bibelwort „Herr Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege!“, so der Theologe. „Auf dieses Wort können wir uns verlassen.“

thumb_1a-veg-100116-sternsinger_becrima-Noch zwei andere Bestandteile des Gottesdienstes zeugten vom langjährigen übergemeindlichen Miteinander in der Region: Einmal der Posaunenchor Schweighausen, in dem auch Musiker anderer Ortschaften mitspielen und der unter Leitung von Jürgen Metz die Feier musikalisch begleitete. Zum Anderen wurde den Sternsingern aus allen drei Dörfern für ihren Einsatz gedankt. Schon seit etlichen Jahren liegt die eigentlich urkatholische Tradition in den Südwest-Gemeinden der Verbandsgemeinde Nassau in evangelischer Hand.

thumb_1a-veg-100116-empfang_becrima-Verbandsgemeindebürgermeister Udo Rau sprach von einem weinenden und einem lachenden Auge, mit dem er die kirchliche Vereinigung sehe. Weinend aus Angst, dass ein Stück Tradition verloren geht, lachend, weil nun nur offiziell werde, was ja schon lange gelebt wurde. Rau: „Die Vereinigung war eine Sache der Vernunft. Entscheidender ist, dass das Wort Gottes verkündigt wird; und das scheint heute wichtiger denn je.“

Mit Getränken wurde im Anschluss an den Gottesdienst in der vollen Kirche noch einmal auf die Vereinigung angestoßen. Dort hatte sich auch Pfarrer Klaus Groß vorgestellt, der Martin Ufer in seinem Dienst entlastet, solange dieser noch als Dekan in den Aufbau des neuen Dekanats Nassauer Land eingebunden ist. Bernd-Christoph Matern

thumb_1a-kvneu100116-p1030867Symbol für eine sonnige Zukunft? Mitglieder des neuen Kirchenvorstandes der neuen Kirchengemeinde stellten sich im Sonnenschein, der durch die Kirchenfenster drang, zum Gruppenfoto. Fotos: Krebs (2)/ Matern

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