
Gemeinden und Dekanat verabschieden Pfarrerinnen nach Mainz
„Geh aus mein Herz…“ war Motto für Eva Lemaire und Jasmin Schönemann-Lemaire in evangelischer St. Kastorkirche in Dausenau
DAUSENAU/RHEIN-LAHN. (30. August 2019) Mit einem musikalischen Gottessdienst haben die evangelischen Kirchengemeinden Dausenau und Hömberg-Zimmerschied ihre Pfarrerinnen Eva Lemaire und Jasmin Schönemann-Lemaire verabschiedet. Nach sechs Jahren im Rhein-Lahn-Kreis zieht es die Beiden in die Landeshauptstadt Mainz.
„Geh aus mein Herz…“ war der Abschied im Rahmen eines Nach(t)klang-Gottesdienstes überschrieben, der unter anderem von Orgel- und Posaunenchor-Klang sowie einem Vokalensemble musikalisch umrahmt wurde. Und natürlich erklang auch das bekannte Sommerlied von Paul Gerhardt lautstark von der Gemeinde. Ihre „Freud’“ werden die beiden Frauen nun unter der Kuppel der Mainzer Christuskirche suchen, ihrer neuen Wirkungsstätte. Dekanin Renate Weigel dankte ihnen für ihren Dienst im Nassauer Land und ihr Engagement in Lahnstein, Dausenau, Hömberg und der ganzen Region, bevor sie die Theologinnen von ihrem Dienst in Dausenau offiziell entpflichtete und ihnen Gottes Segen für ihren weiteren beruflichen wie privaten Weg zusprach. Auch die Kirchenvorstände der beiden Kirchengemeinden schlossen sich unter Anderen dem Dank und den guten Wünschen während eines Empfangs an.
Im Juni 2013 war das Paar in den Rhein-Lahn-Kreis gekommen. Während Eva Lemaire die Nachbargemeinden an und oberhalb der Lahn übernahm, trat Jasmin Schönemann im September 2013 ihren Dienst in der Kirchengemeinde Niederlahnstein an, bevor auch sie im Jahr 2016 nach Dausenau/Hömberg-Zimmerschied wechselte. Der Abschied fällt dem Theologinnen-Paar nicht leicht, denn das Schöne an einem Dorfpfarramt sei, Menschen und ganze Familien in ihrem Leben zu begleiten. „Da wird das Kind getauft, die Oma beerdigt, dann heiratet der Onkel“, beschreibt Eva Lemaire, „das werden wir vermissen.“ In einer Innenstadtgemeinde sei das eher selten.
Mit viel Freude blicken die Zwei aber auf die Zeit im Nassauer Land zurück; im Dekanat auf die wertschätzende Kollegialität unter den Pfarrpersonen, in den Kirchengemeinden etwa auf die Kinderkirchteams in Hömberg und Dausenau, „mit denen wir tolle Aktionen für Kinder und Familien vorbereitet haben“, so Schönemann-Lemaire. Heftig vermissen werden sie den engagierten Posaunenchor der Dausenauer Kirchengemeinde. „Er ist das Rückgrat der Gemeinde und hat sich stets auf alle Spleenigkeiten der Pfarrerinnen eingelassen“, sagt Lemaire.
Ein Highlight war für sie 2016 der Tag der Offenen Kirche, als in der St. Kastorkirche die Bänke aus- und umgeräumt wurden, damit man gemeinsam essen und trinken konnte. „Das war für viele eine Herausforderung, aber wir empfanden den Tag als Feier des Glaubens.“ Stolz sind sie, dass sich die abendlichen Nach(t)klang-Gottesdienste am vierten Sonntag im Monat etabliert haben. „Wir hoffen, dass er in der Vakanz erhalten bleibt“.
Auch wenn die Kooperationsgespräche mit den Kirchengemeinden Bad Ems und Frücht/Friedrichsegen viel Energie kosteten und nicht alle Wünsche erfüllten – die daraus entwickelte Konfirmandenarbeit, das Miteinander mit den Teamern des CVJM Bad Ems und die enge Verbindung der Konfi-Arbeit zwischen Bad Ems, Dausenau und Nassau „war eine Kraftquelle für unsere Arbeit“, so Lemaire.
Die beiden Theologinnen stammen aus dem Württembergischen, haben unter anderem in Tübingen, Hamburg und San Francisco studiert. Nach den Jahren in den Landgemeinden sind sie nun neugierig auf die Arbeit in einer urbanen Kirchengemeinde. Bernd-Christoph Matern
Zum Foto:
Abschied nach sechs Jahren an der Lahn: Dekanin Renate Weigel dankte Jasmin Schönemann-Lemaire (links) und Eva Lemaire (rechts) für ihren Dienst im Nassauer Land, ihre Ideen und Kollegialität und wünschte ihnen Gottes Segen für ihren Dienst in der Christuskirchengemeinde in Mainz. Foto: Matern
