Sprachkurse bis Städtereisen: Initiative 55 plus-minus verlagert Projekte ins Internet

i55Zoom PK020620NB becrima  

Initiative 55 plus-minus verlagert Projekte ins Internet

Sprachkurse, sozialer Austausch und Städtereisen via Videokonferenz – Qualifizierung im Focus

RHEIN-LAHN. (26. August 2020) Das Thema Neue Medien steht schon lange auf der Agenda der Initiative 55 plus-minus im evangelischen Dekanat Nassauer Land. Die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass die Nutzung deutlich an Fahrt zulegte. Offizieller Startschuss für die neue Ära war eine Video-Pressekonferenz.

A i55App240117Finger becrima „2004 waren wir schon froh über jeden, der eine E-Mail hatte“, erinnerte Initiative-Sprecher Dieter Zorbach die Konferenz-Teilnehmenden der Zoom-Konferenz an die zarten Anfänge des digitalen Austauschs unter Projektbetreuern und -Interesseierten. Ganz praktisch wurde es, als 2006 in einen Computer reingeschaut und das Laufwerk ausgebaut wurde. Dass die Beschäftigung mit den neuen Medien in den Jahresprogrammen mehr und mehr an Bedeutung gewann, zeige nicht zuletzt die Aufnahme als Standort in den deutschen Digital-Kompass und das bundesweite Interesse an der von der Initiative ersonnenen „MeinDorf-App“; die wurde in Zusammenarbeit mit der Fern-Uni Hagen zu einer vertrauensvollen Variante der allseits bekannten mehr oder weniger sozialen Netzwerke weiter entwickelt.

Und doch stand bislang die reale Begegnung im Mittelpunkt der Projekt-Angebote. Im Jahr 2019 zählte die Initiative während 274 Veranstaltungen noch knapp 5600 Teilnehmende. 80 Projekte waren fürs Jahr 2020 geplant. Doch es kam anders. Zorbach machte keinen Hehl daraus, dass Covid 19 die Initiative noch lange ausbremst: „Wir sind Risikogruppe und gezwungen, uns längerfristig zu gedulden.“ Umso wichtiger sei jetzt die Verbindung und der Austausch via Internet, denn die Alternative „gar nichts mehr anbieten“ sei die schlechteste. „Gerade im Alter brauchen wir Kontakte und Aktivität“, so der Sprecher.

So gibt es mittlerweile nicht nur die ersten Sprachkurse für Englisch und Französisch, die statt analog nun über Videokonferenzen regelmäßig stattfinden. „Städtefahrten“ werden ebenfalls via Zoom geteilt und erlebt ebenso wie Museumsbesuche oder ein Online-Gehirntraining; selbst eine digitale Weinprobe wollen Zorbach, die Mittelrhein-Weinkönigin und die kreativ anpackenden Frauen und Männer der Initiative auf der Mattscheibe zum Genuss werden lassen.

„Am Anfang stand die Qualifizierung etwa in den Grundlagen für den Umgang mit Internet und WhattsApp“, sagte Ulrike Steinsberger-Henkel, „jetzt setzen wir den Focus noch bewusster auf Qualifizierung, um übers Internet den Kontakt zu halten und Projekte anzubieten.“ Die Projektbetreuerin sprach unterschiedliche Hilfen an, um sich etwa Software herunterzuladen oder erste Schritte in Videokonferenzen auszuprobieren. Tutorials finden sich auf dem YouTube-Kanal der Initiative. Praktisch geht es in den regelmäßigen Internet- und Digital-Sprechstunden mit Herbert Krüger zu, in denen auch kleine Tricks und Kniffe ausgetauscht werden. Und freilich versucht das gute Dutzend an Internet-affinen Menschen aus dem Initiative-Kreis, nach Hardware Ausschau zu halten, damit immer mehr Menschen die moderne Technik erlernen anstatt zuhause zu vereinsamen. „Da können Alte den Jungen etwas abkaufen oder es gibt Tablets zum Ausleihen und Üben“, so Zorbach.

Auch wenn das rasante Tempo der Digitalisierung aus der Corona-Not geboren sei, könne die Projekt-Arbeit der Initiative doch aufrecht erhalten werden; und das digitale Angebot werde sicher auch nach Überwindung der Coronakrise nicht auf null zurückfallen. „Gerade im Alter braucht man doch das Miteinander mit Gleichgesinnten“, schaut Zorbach optimistisch in die Zukunft und hält am Slogan der Initiative fest: „Wir werden weiterhin gemeinsam aktiv – am Bildschirm!“. Bernd-Christoph Matern

Konkrete Infos zur Unterstützung unter Telefon 06771 – 949 744, E-Mail info55lusminus.de oder im Internet unter i55plusminus.de.

Zum Foto:
Start in eine neue Initiative-Ära: Mit einer Video-Pressekonferenz stellte die Initiative 55 plus-minus im evangelischen Dekanat Nassauer Land die Möglichkeiten vor, per Internet in Kontakt zu bleiben und sich auszutauschen. Fotos: Maten

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.