Der Kirchentag 2023 in Nürnberg nimmt Gestalt an – 13. Februar ist KirchentagsSonntag

Kirchentagspräsident Thomas de Maizière. Foto: DEKT Anestis Aslanidis
FULDA/RHEIN-LAHN. (11. Februar 2022) Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat erste Entscheidungen hinsichtlich der Ausgestaltung des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2023 in Nürnberg getroffen. Das Treffen soll im Vergleich zu vorhergehenden Tagen vielfältiger, gerechter, jünger und kontroverser werden. Bereits an diesem Sontag 13. Februar wird in mehr als 70 Gottesdiensten bundesweit der „KirchentagsSonntag“ gefeiert, um jetzt schon den Blick auf das Ereignis im nächsten Jahr zu lenken und zur Mitwirkung einzuladen. Im Zentrum der Kirchentagsstadt Nürnberg wird Thomas de Maizière als Prediger im Gottesdienst der Lorenzkirche mitwirken.
Diskutiert wurde unter anderem über die Themen der rund 2.000 Einzelveranstaltungen. Neben zahlreichen Kulturveranstaltungen und Gottesdiensten werden große und kleine Gesprächsformate, Vorträge und Workshops angeboten. Inhaltliche Schwerpunkte sollen dabei die voranschreitende Klimakrise, die Gefährdung des gesellschaftlichen Miteinanders und die Zukunftswege der christlichen Kirchen sein.
Thomas de Maizière, Präsident des Kirchentages, hebt die Losung „Jetzt ist die Zeit“ (Markus 1, Vers 15) als Ausgangspunkt aller Programmüberlegungen hervor: „Viele erleben die aktuelle Situation als Zäsur. Die ökologische Krise wird das zentrale Thema der nächsten Jahrzehnte bleiben. Und die Corona-Pandemie rückt das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und Solidarität stärker in den Fokus. Sie scheint sogar an den Fundamenten unserer Demokratie zu rütteln. Jetzt ist die Zeit, in der wir all dies gemeinsam angehen müssen.“
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern wird in Nürnberg 2023 die Themen „Menschenrechte“ und „Zukunft von Glaube & Kirche“ in vielschichtigen Veranstaltungsformaten ausgestalten. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm: „Als Kirche stehen wir vor vielen Herausforderungen. Der Kirchentag ist genau der richtige Ort, um in Zukunftswerkstätten zu diskutieren, Experimente zu wagen und mutig Kirche für die Zukunft zu denken.“
Profilierung
Das Präsidium sprach sich dafür aus, den Kirchentag kontroverser zu gestalten. Kirchentagspräsident Thomas de Maizière: „Es wird eine der Hauptaufgaben des nächsten Kirchentages sein, verschiedene Erfahrungen, Meinungen und Lösungsansätze sichtbar zu machen und miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei soll es kontrovers zugehen, aber trotzdem sachkundig, respektvoll und wertschätzend. Der Kirchentag will keine Meinungsblase sein, sondern eine Plattform zur kirchlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Das erfordert Mut.“
Neben der thematischen Schwerpunktsetzung wurde auch festgelegt, dass bei der Besetzung der ehrenamtlichen Vorbereitungsgremien und der Podien auf Geschlechterparität und die Beteiligung junger Menschen zu achten ist. „Jede Veranstaltung wird von Frauen und Männern gleichstark geprägt und in jeder Debatte wird mindestens eine Person unter 30 Jahren ihre Perspektive einbringen“, erklärte Stefanie Rentsch, Studienleiterin des Kirchentages. „Wir setzen Maßnahmen des 3. Ökumenischen Kirchentages 2021 fort und werden vielfältiger, gerechter und jünger.“
