Mehr Brücken zwischen Menschen bauen

Ökumenischer Gottesdienst mit Kirchenpräsident Jung und Bischof Bätzing – Projektchore aus der Region

BAD EMS/RHEIN-LAHN. (18. Juni 2023) Ein Gottesdienst, in dem Akrobaten durch die Luft wirbeln, ist außergewöhnlich. Der Rheinland-Pfalz-Tag machte es möglich. Die „Flyguys“ nahmen mit ihren spektakulären Einlagen das Thema auf, um das es im ökumenischen Gottesdienst ging:„Brücken bauen“. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, und der Limburger Bischof Georg Bätzing riefen in der Feier, an der auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer teilnahm, dazu auf, Trennendes zwischen Menschen zu überwinden.

Bätzing ermutigte, selbst zu Brückenbauern zu werden. „Brückenbauerinnen und Brückenbauer überwinden Grenzen. Sie überwinden Hass und Gewalt, Intoleranz und Fundamentalismus“, sagte der Bischof. Brücken seien heute eine Selbstverständlichkeit, dabei komme der Begriff in der Bibel nicht vor, weil es in der Zeit als die biblischen Erzählungen niedergeschrieben wurden, im Heiligen Land noch keine gab. „Im fünften Jahrhundert stellt ein Syrer zum ersten Mal eine Verbindung zwischen Jesus, dem Sohn Gottes, und einer Brücke her. Er schrieb damals, dass Jesus den Menschen helfe, über Brücken zu kommen. Recht hatte er. Christus ist die starke Brücke. Auf ihn können wir Bauen. Mit ihm überwinden wir Grenzen und Gewalt“, so Bätzing.

Nach Worten von Kirchenpräsident Jung kann eine „Brücke der Gerechtigkeit“ zwischen Menschen für Stabilität sorgen, sagte er in seiner Predigt. Gerechtigkeit sei eine „große Brücke für das gute Leben miteinander, für diese Gesellschaft“, so Jung weiter. Dabei bleibe es eine der „wichtigsten Aufgaben eines Staates, Menschen vor Unrecht zu schützen“. Jung: „Wir sehen, wie schlimm es ist, wenn Menschen sich nicht darauf verlassen können. Oder wenn der Staat selbst Unrecht verübt und Menschen verhaftet, einsperrt und foltert – wegen ihrer Meinungen, wegen ihres Glaubens.“ Es sei zudem „furchtbar, wenn Menschen diskriminiert werden – etwa wegen ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer Sexualität“.

Wichtig seien in diesen Zeiten zudem „Brücken des Friedens“, so Jung weiter. Manchmal sei es nötig, Gegensätze zu überbrücken, Interessen auszugleichen. „Die Brücke des Friedens betreten wir, wenn wir Hass und Gewalt entgegentreten“, so Jung. Sie werde ebenso im respektvollen Miteinander betreten, „wenn wir Menschen in Not helfen, wenn wir einander als Menschen begegnen.“

Die Freude über die Begegnungen, die der Rheinland-Pfalz-Tag bietet, brachten Dekanin Kerstin Janott und der katholische Bezirksdekan Armin Sturm zum Ausdruck. Für den musikalischen Brückenschlag sorgten auf der kommunalen Bühne sorgten zwei Projektchöre aus der Region mit Stimmen und Posaunenklang unter Leitung von Bezirkskantor Jan-Martin Chrost und Landesposaunenwart Johannes Kunkel für einen beeindruckenden Auftakt am zweiten Tag des Landesfestes. (vr/cm)

Zu den Fotos:
Warben im ökumenischen Gottesdienst für Begegnungen zwischen Menschen, zu denen auch der Rheinland-Pfalz beiträgt: Bischof Georg Bätzing und Kirchenpräsident Volker Jung mit der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die „Flyguys“ bewegten sich ohne Brücke mit mutigen Sprüngen durch die Luft aufeinander zu, um voneinander zu lernen. Der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel (links) dankte Dekanin Janott und Berzirksdekan Sturm für das engagierte Mitwirken beim Landesfest mit einem attraktiven Programm. Fotos: Matern

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