BORNICH. Vier Tage lang erinnerte die evangelische Kindertagesstätte „Rappelkiste“ in Bornich an ihre Gründung vor 100 Jahren. Nachdenklich, historisch, modern, kreativ und mit viel Musik wurde das Jubiläum gefeiert. Einer Podiumsdiskussion über die Zukunft von Kindern und Kindertagesstätten folgten zwei Konzerte mit Clemens Bittlinger für kleine und große Zuhörer, ein Familiengottesdienst, dem sich ein fröhlicher Tag mit Spiel und Spaß in der Einrichtung anschloss. Schließlich klang die Feier mit Jazz im Winzerkeller und Clownerien am vierten Tag stilvoll aus.
Der Dank darüber, dass die Bornicher schon vor 100 Jahren so fortschrittlich waren und an die Kinder und die Entlastung der Familien dachten, wie Gemeindepfarrer Manfred Löhde sagte, kam in einem Familiengottesdienst zum Jubiläum zum Ausdruck. „Und etwas großartigeres, hoffnungsvolleres und wunderbareres wie Kinder kann es gar nicht geben“, so der Pfarrer.
Für den Gottesdienst hatten die Kinder mit Dekanatskantor Markus Ziegler ein Singspiel vom Danken und Säen einstudiert, dass in der voll besetzten Bornicher Kirche mit seinen Szenen und wunderschönen Dankliedern für viel Beifall sorgte.
Das gute Miteinander von Kirche und Kommune kam auch im Schirmherrn des Jubiläums, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Dieter Clasen, zum Ausdruck. Den vertrat beim Familiengottesdienst der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Loreley Hans-Josef Kring. Der verwies in seinem Grußwort auf den stetigen Wandel, dem die Einrichtung mit seinem Personal unterworfen sei. „Flexibilität ist wichtig“, so Kring – und die Eltern bestätigten die Bedeutung der Erziehungsarbeit sowie das erfolgreiche und segensreiche Wirken des kirchlichen Trägers für die Gemeinde, nicht nur in finanzieller Hinsicht.
„Insbesondere die christliche Erziehung, die hier geleistet wird, ist zu würdigen“, sagte Kring. Bei allen negativen gesellschaftlichen Auswirkungen, die Erzieherinnen zu spüren bekämen, „wünsche ich ihnen auch viel Kraft für ihre künftige Arbeit zum Wohl der Kinder und der ganzen Gemeinde“, so Kring.
Schwester Hanna vom Diakonissenhaus Nonnenweiler, das vor 100 Jahren die erste Kindergärtnerin in Bornich stellte, erinnerte daran, dass bei allem Wandel, dem das Kindergarten-Wesen unterworfen sei, eines Bestand habe: „Kinder bleiben Gottes Geschöpfe. Jedes ist ein Original.“ Der Bornicher Ortsbürgermeister Manfred Zimmermann erinnerte sich an seine eigene Kindergartenzeit und lobte die Organisatoren und Helfer des Festes für ihre hervorragende Arbeit. Kindergarten-Leiterin Nadine Bildhauer, Pfarrer Löhde und Schirmherr Kring hatten zuvor ein Erinnerungsschild an die 100-jährige Geschichte der Einrichtung am Kinderhaus enthüllt.
Anschließend zeigte sich die Rappelkiste von ihrer kreativen Seite. Eine Ausstellung erinnerte an die Geschichte des Kindergartens, bei einem Basar wurden selbst gebastelte Waren – vom Holzdrachen bis zu Vogelscheuchen – feil geboten, und schließlich gab es für die Kinder sowohl am Festsamstag als auch am -sonntag jede Menge Spiel, Spaß und Zirkus zur Feier des Jubiläums. Neben den schönen Eindrücken vom viertägigen Fest und den musikalischen Höhepunkten wie Singspiel und Jazzmusik am Sonntag sorgt auch ein Mosaik für eine Erinnerung an das Jubiläum. Es wurde von den Besuchern bestückt, zeigt das Logo des Kinderhauses und wird im Foyer der Einrichtung einen Platz finden.
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Gut besucht waren auch zwei Konzerte von Clemes Bittlinger in der evangelischen Kirche. Mittags hatte er ein Kinderkonzert mit dem Titel „Kinder-Wunder-Welt“ gegeben und am Abend die Erwachsenen mit einem fast dreistündigen „Fingerspitzengefühle“-Konzert begeistert. (bcm)
