RHEIN-LAHN/SCHWEIGHAUSEN. Es müssen nicht nur junge Menschen sein, die eine Schulbank drücken. Drei „Schüler“ des evangelischen Posaunenchores Schweighausen haben in dieser Woche erstmals in einem Seitenraum Platz genommen, um Blasinstrumente zu erlernen. Ihr Alter: 10, 14 und 53 Jahre. Sie besuchen die erste Übungsstunde des neuen Anfängerkurses. Keine Flöten-, dafür aber Trompeten-, Posaunen- und Tubatöne bringt Chorleiter Jürgen Metz dem Trio aus Marienfels, Becheln und Oberwies in den kommenden Wochen und Monaten bei.
„Um ein Blasinstrument zu erlernen, ist es nie zu spät“, sagt Metz. „Und in unserem Chor fühlen sich alle Altersklassen wohl.“ Aus Marienfels, Becheln und Oberwies kommen die ersten Teilnehmer des neuen Anfängerkurses, denn Metz erklärt: „Man kann auch später noch dazukommen.“ Dann erklärt er seinen Sprösslingen die Instrumente. Werner Lojek aus Becheln ist der älteste Teilnehmer.
„Aus Spaß an der Freud“ will er lernen, wie man einer Posaune die schönen tiefen Töne entlockt. „Mach doch einfach mal mit“, habe er sich gedacht, als die evangelische Kirchengemeinde zum Anfängerkurs eingeladen hatte. Dass es für das Spiel auf dem langen Instrument schon etwas Gefühl braucht, weiß er bereits. „Schließlich muss man nicht nur auf das richtige Ventil drücken, sondern mit dem Zug die richtige Stelle erwischen, damit der Ton sauber klingt“, schmunzelt Lojek.
Wie man aus nur drei Ventilen das ganze Spektrum an Trompetentönen erzeugt, lernt dagegen Lena Heinz aus Marienfels. Der Zehnjährigen gefiel der Klang des Instrumentes so gut, dass sie sich für die Trompete entschied. Erfahrung im Blechbläserspiel bringt der 14-jährige Tim Krämer aus Oberwies mit in die Probe, weil er bereits in der Bläserklasse des Nassauer Schulzentrums erste Erfahrungen gesammelt hat. Sein Vater guckt als Chauffeur während der Probe zu. „Ich hab ihm ja vorgeschlagen, auch mit einem Instrument mitzumachen, wenn er schon hier ist; hab ihn aber noch nicht so weit“, schmunzelt Chorleiter Metz, der zur Anfängerprobe auch Elfi Koch aus Schweighausen begrüßt. Sie hat bereits den Kurs vor zwei Jahren besucht und spielt mittlerweile fest im Posaunenchor mit. „Dank des Anfängerkurses habe ich das sehr schnell gelernt“, erinnert sie sich. „Bei den Atemübungen mache ich hier aber noch gern mit, die sind für jeden Bläser wichtig.“
Die Instrumente kennen und spielen zu lernen, steht in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Programm. Jeden Dienstag von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr trifft sich der Kurs. Ein eigenes Instrument müssen sich kleine wie große Musikschüler übrigens nicht extra anschaffen. Die werden von der evangelischen Kirchengemeinde gestellt. Wer Lust hat, noch am Anfängerkurs teilzunehmen, setzt sich mit Pfarrer Martin Ufer in Verbindung unter Telefon 02604/4495. (bcm)
