Land und Kommune Konzepte im Dekanat Diez überreicht
RHEIN-LAHN/DIEZ. (9.November) Reich beschenkt wurden in dieser Woche Vertreter von Land, Kreisverwaltung und Verbandsgemeinden von den evangelischen Kindertagesstätten im Dekanat Diez. Erzieherinnen der Kirchengemeinden überreichten ihnen Dokumentationen, in denen die 19 Einrichtungen ihre Konzepte, Leitlinien und Qualitätsstandards darstellen, die ihren unterschiedlichen Angeboten zugrunde liegen. Sie orientieren sich dabei an einem Leitbild, das für alle evangelischen Kindertagesstätten im Dekanat gilt.
Glaube, Liebe und Hoffnung – auf diesen drei Säulen basiert die Arbeit in den evangelischen Kindergärten in den Verbandsgemeinden Diez, Hahnstätten und Katzenelnbogen. Wie wichtig diese „Zentralelemente des christlichen Glaubens“ für die Gesellschaft seien, betonte Propst Dr. Sigurd Rink bei der Vorstellung des Dekanats-Leitbildes.
Glauben bedeute Vertrauen, so Rink, und dieses Vertrauen aufzubauen, mache die Arbeit von Erziehern so segensreich. „Man merkt Jugendlichen und Erwachsenen an, wenn sie dieses Vertrauen nicht mehr haben.“ Gerade an Hoffnung fehle es in deutschen Landen besonders. Dass so wenige Kinder geboren würden, sei auch ein Ausdruck von Resignation, so der Propst. Umso wichtiger, Kindern einen hoffnungsfrohen und in die Zukunft gerichteten Blick zu vermitteln. Die Liebe zu sich selbst, zum Nächsten und zu Gott schließlich sei eine Grundhaltung für ein erfülltes Leben.
Pfarrer Adi Tremper und die Fachberaterin für die evangelischen Kindertagesstätten in den Dekanaten, Roberta Donath, erläuterten den Prozess zur Entwicklung der Leitlinien, die mit einer Träger-Konferenz vor drei Jahren begann. Damals sei deren Konzeption von Schwerpunkten der Betreuung, etwa bei der Ausweisung von Hort-, Krippen- oder Ganztagsplätzen, bei Kreis und Land auf viel Beifall gestoßen. Mit der jetzigen Erarbeitung der Leitlinien – nicht nur für das gesamte Dekanat, sondern auch für jede einzelne Einrichtung – sei man dem Auftrag der Landesregierung nach einer qualitätsorientierten Kinderbetreuung gefolgt.
Tief beeindruckt von der Intensität, mit der an dem Leitbild gearbeitet wurde, zeigte sich der erste Kreisbeigeordnete Helmut Klöckner. „Ich habe oft den Eindruck, dass es an einem solchen Leitbild in unserer Gesellschaft fehlt“, erklärte Klöckner. Auch wenn man über ideale Familienbilder streiten könne, Fakt sei der massive Bedarfsanstieg von Hort- und Krippenplätzen, auf den der Gesetzgeber zu reagieren habe. Klöckner, Dekan Hans-Otto Rether sowie den Verbandsgemeinde-Bürgermeistern Volker Satony, Harald Gemmer und dem VG-Beigeordneten Franz Schöberl aus Diez hatten die Leiterinnen der 19 Kindertagesstätten zuvor ihre Konzeptionen überreicht und dabei ihre Schwerpunkte vorgestellt.
Innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sei es ein Novum, dass ein Dekanat ein Leitbild erstelle, das für alle kirchlichen Kindergärten Gültigkeit habe, sagte Marlies Amend, Leiterin des Fachbereichs Kindertagesstätten im Zentrum Bildung der EKHN. Der Weg sei bei dem Entwerfen der Leitsätze das Ziel und daran müsse auch künftig gearbeitet werden. Xenia Roth, Referentin für die Kindertagesstätten des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend, lobte das vorbildliche Engagement im Dekanat um die Qualität der Einrichtungen. Dass die kirchlichen Träger solch zukunftsweisende Projekte hinbekämen, liege sicher auch an der kirchlichen Fachberatung, die bei kommunalen Einrichtungen noch nicht so verbreitet sei.
Wer sich für das Leitbild der Kindertagesstätten der Kirchengemeinden im evangelischen Dekanat Diez interessiert, kann es im Dekanatsbüro unter Telefon 06432/910350 anfordern. (bcm)
