Opfern, Angeh?rigen und Rettern beistehen

thumb_1notfallein2103 RHEIN-LAHN. In einem Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Kirche in Bad Ems wurden jetzt fünf Notfallseelsorger der evangelischen Notfallseelsorge Rhein-Lahn in ihren Dienst berufen. An dem Gottesdienst nahmen auch Vertreter der Feuerwehr aus dem Rhein-Lahn-Kreis, des Technischen Hilfswerkes, der Kommunen und Polizeibeamte des Direktionsbereiches Montabaur teil. Ein Dienst, der nicht nur evangelischen und katholischen Pfarrern, sondern jedem Christen offen steht.

„Es ist schon etwas besonderes dass die Notfallseelsorge eine ökumenische Einrichtung ist“, erklärte Pfarrer Wilfried Steinke aus Bad Ems zur Einführung in den Gottesdienst. „Gott du rufst uns in den Dienst, schenk uns die Worte, die wir brauchen“, bat Pfarrer Gerhard Helbich, Leiter der Zentralen Seelsorge-Beratung der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Er überreichte mit dem katholischen Bezirksdekan Michael Weis die Beauftragungsurkunden.

„Gott der Schöpfer segne Euch, er sei bei Euch in Leid und Schmerz“, so Helbich an die Beauftragten Manfred Steiger (Lahnstein), Pfarrer Wilfried Steinke (Bad Ems), Pfarrerin Annette Seifert (Weisel), Pfarrerin Andrea Langer (Schönborn), Pfarrerin Gisela Schmidt (Lahnstein) und Krankenschwester Martina Henning (Rettert). Die Pfarrerin für Notfallseelsorge, Ulrike Braun-Steinebach (Montabaur), hatte ihre Predigt unter das Wort „Wer bist du?“ gestellt.

 „Wer bist du, wer sind wir?“, diese Frage stelle sich uns immer wieder bei den Einsätzen. „Da ist es für jeden Notfall gut zu wissen, ich bin nicht der Heilsbringer.“ Man müsse einfach Christ sein, besonders in der Notfallseelsorge, um für Opfer und Angehörige den Weg bereiten zu können, damit auch in der Dunkelheit ein Licht aufgeht. „Möge die Notfallseelsorge für Opfer und Angehörige, aber auch die Einsatzkräfte vor Ort da sein“, so die Pfarrerin. Die Fürbitte war ausgerichtet auf die Notfallseelsorger sowie die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen.

Im Anschluss an den Gottesdienst war Gelegenheit, sich mit den Notfallseelsorgern über ihre Arbeit zu unterhalten. Hier einige Schlaglichter des Dienstes in der Notfallseelsorge: „Da sein und zuhören“ so Pfarrer Wilfried Steinke. Martina Henning, Krankenschwester aus Rettert: „Behutsam und einfühlsam vorgehen am Einsatzort ist unsere Aufgabe“. Pfarrerin Annette Seifert (Weisel): „Niemanden alleine lassen, aber respektieren, wenn jemand keine Hilfe will. Daneben darf auch die Hilfe für die Einsatzkräfte nicht zu kurz kommen.“ Und einer der anwesenden Feuerwehrleute meinte: „Während eines Einsatzes sind wir mit den uns gestellten Aufgaben beschäftigt. Doch nach dem Einsatz ist es für uns wichtig, eine Anlaufstation zu haben, um das Geschehene zu verarbeiten.“

Die Notfallseelsorge ist eine Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und des katholischen Bistums Limburg. Die Notfallseelsorger im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwaldkreis kommen aus unterschiedlichen Berufen, die meisten davon sind Theologen und Gemeindepfarrer. Für ihren Einsatz haben sie eine Spezialausbildung absolviert. In Seminaren, Supervision und Einsatzübungen bilden sie sich fort. Die Notfallseelsorge versteht sich als behutsame, individuelle Begleitung von Menschen in psychosozialen Ausnahmesituationen, als „Erste Hilfe für die Seele“.

Zu erreichen ist die Notfallseelsorge im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwaldkreis über Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach, Montabaur, Telefon 02602-950459, Mobil 0160-90229231 oder per Email: nfs.ww@t-online.de (fl)

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